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Seborrhoisches Ekzem

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Das seborrhoische Ekzem ist eine häufige chronische Erkrankung, die sich durch Entzündung und Schuppung in Körperarealen mit hoher Talgproduktion und in den großen Körperfalten auszeichnet. Für die Pathogenese dieser Erkrankung spielen Seborrhö, eine abnorme Zusammensetzung des Talgs und die Hefe Malassezia furfur eine Rolle. Eine kindliche und eine adulte Form der Erkrankung werden unterschieden. Bei Erwachsenen tritt die Erkrankung vermehrt zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr auf und ist häufiger bei Männern.

Klinisches Bild:

Bei Säuglingen tritt das seborrhoische Ekzem anfänglich in Form von milder fettiger Schuppung an der Kopfhaut, oft schon nach der ersten Lebenswoche, auf. Darauf können Nässen und Rötung folgen, was zur Bildung von Krusten an der Kopfhaut führt. Erytheme und Schuppung können auch an anderen Körperstellen auftreten.
Bei Erwachsenen ist die Pityriasis simplex, eine weissliche feine Schuppung der Kopfhaut ohne Entzündungszeichen, die mildeste Form eines seborrhoischen Ekzems des Kapillitiums. Entzündliche Veränderungen zeigen sich als rötliche schuppende Herde am Kopf oder an anderen Körperarealen und neigen zu Rezidiven.
Die Haut ist empfindlich gegenüber Sonnenlicht, Hitze oder reizenden Stoffen, diese können Rezidive auslösen. Die Hautveränderungen werden von mäßigem, manchmal auch starkem Juckreiz begleitet.

Verteilung:

Bis zu 95 % der Betroffenen zeigen Hautveränderungen an der Kopfhaut. Augenbrauen, Stirne, Nasolabialfalte, Wangen, Retroaurikularbereich, sternale und interscapuläre Areale sowie die Intertrigines stellen ebenfalls Prädilektionsstellen dar.

Diagnose:

Die Diagnosestellung basiert auf Anamnese, klinischem Bild und dem Ausschluss anderer Erkrankungen.

Differentialdiagnosen:

Bei Säuglingen müssen atopisches Ekzem, Langerhans-Zell-Histiozytose und das Wiskott-Aldrich-Syndrom in Erwägung gezogen werden.
Bei Erwachsenen ist differentialdiagnostisch an Psoriasis, bei Hautveränderungen im Gesicht auch an Rosazea oder systemischem Lupus erythematodes zu denken. Hautveränderungen in den Körperfalten, z.B. in den Leistenfalten, können einem Erythrasma, einer Psoriasis inversa, einer Candidiasis und einer Intertrigo ähnlich sehen.
Bei chronischem therapieresistentem Verlauf ist eine zugrundeliegende HIV-Infektion in Betracht zu ziehen.



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