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Atopische Dermatitis (AD)

Die Behandlung der AD hat verschiedene Säulen:

  1. Die Reduktion von Triggerfaktoren wie Chemikalien, Reinigungsmittel, Wolle, Hausstaubbelastung, Pollen (Gräser, Roggen), Tierepithelien (Katze, Hund), Schimmelpilze und die Vermeidung hautbelastender Berufe (Friseurbereich, Gesundheitsberufe, Baugewerbe) ist notwendig. Die Rolle der Hausstaubmilben wird kontrovers diskutiert, aber erfahrungsgemäß bewirkt die Reduktion der Hausstaubbelastung im Schlafzimmer eine Besserung der Symptomatik. Mit steigendem Lebensalter sinkt die Bedeutung der Nehrungsmittelallergien auf Milch, Eiweiß, Erdnüsse und Sojabohnen. Die Häufigkeit der Allergien auf Aeroallergene wie z.B. Pollen erhöht sich mit dem zunehmenden Lebensalter und kann das Auftreten von Kreuzallergien auf bestimmte Nahrungsmittel erklären. Diese Typ-I-Allergien müssen mit einem Pricktest identifiziert werden. Im Falle von positiven Testreaktionen müssen die auslösenden Nahrungsmittel durch entsprechende Diäten gemieden werden.
  2. Die allgemeinen Therapierichtlinien sollten befolgt werden. Die Vermeidung von Hauttrockenheit durch die regelmäßige Rückfettung mit pflegend-hydratisierenden Externa ist ein zentraler Punkt der Therapie der AD.

  3. Im Falle von bakteriellen und/ oder mykotischen Superinfektionen können zusätzlich topische antimikrobielle Substanzen eingesetzt werden (siehe „Topische Antimykotika“ und „Topische Antiseptika und Antimikrobielle Substanzen“)
  4. .
  5. Topische Kortikosteroide sind die Therapie der ersten Wahl bei mittlerer und schwerer AD und sollten auch in Rücksichtnahme auf die betroffenen Körperstellen eingesetzt werden (siehe „Therapie in Abhängigkeit der Körperlokalisation“).

  6. Topische Immunomodulatoren können als Therapeutika der zweiten Wahl mit gutem Erfolg bei AD eingesetzt werden.

  7. Im Falle eines dyshidrotischen Ekzems oder einer Hyperhidrose sollte eine Leitungswasser-Iontophorese-Therapie der Hände/Füße erwogen werden.

  8. Systemische Antihistaminika, insbesondere die sedierenden, sind hilfreich bei Patienten, die wegen starken Juckreizes nicht einschlafen können oder die sich während des Nachtschlafs kratzen. Die Wirksamkeit der Antihistaminika in der Behandlung der AD wird derzeit kontrovers diskutiert und ist nicht nachgewiesen.

  9. Bei schwerer, chronischer und therapieresistenter AD ist eine systemische Cyclosporintherapie sinnvoll.

  10. In sehr schweren, exazerbierten Fällen können systemische Kortikosteroide kurzfristig die akute Beschwerdesymptomatik bessern, stellen aber keine langfristige Therapie bei chronischen Formen der AD dar.

  11. Verschiedene UV-Therapien stehen zur Behandlung der AD zur Verfügung. Diese ist bei AD zusätzlich sehr hilfreich, wenn sie unter professioneller Überwachung in Ergänzung zur topischen Therapie durchgeführt wird. Der therapeutische Erfolg hängt ab von der Auswahl des phototherapeutischen Verfahrens und dem Hautzustand ab. Die Auswahl der richtigen Phototherapie sollte von einem Dermatologen in Rücksichtnahme auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten erfolgen.


  12. Entsprechend eines systematischen Reviews über die Therapiemöglichkeiten bei AD zeigte sich keine sichere Wirksamkeit von systemischen Antihistaminika, topischer Therapie mit Steinkohleteer und Doxepin.



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