Allgemeine Informationen

Ursachen für Ekzeme

Ekzemformen

Ekzeme an spezifischen Lokalisationen

Therapie

Fragebogen
 Go!
EnglishDeutschTurkish

Atopisches Ekzem

Zoom (23KB)

Das atopische Ekzem ist eine häufige chronische stark juckende Ekzemform mit rezidivierendem Verlauf. Es kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei die meisten Fälle vor dem 5. Lebensjahr manifest werden. Die Erkrankung beruht auf einer vererbten genetischen Disposition, aber das klinische Erscheinungsbild kann durch Faktoren wie inhalative und Nahrungsmittelallergene, Zigarettenrauch, Schweiss, hautreizende Stoffe sowie durch Stress und Depression getriggert werden. Abhängig vom Lebensalter (Säugling, Kind oder Erwachsener) können 3 Stadien unterschieden werden. Bis zu 80% der an atopischem Ekzem Erkrankten entwickeln allergischen Heuschnupfen oder allergisches Asthma im späteren Kindesalter oder als Jugendliche. Bei vielen Erkrankten bessern sich die Hauterscheinungen während der Kindheit oder Jugend, aber bis zu 40% der in der Kindheit Erkrankten leiden auch als Erwachsene an atopischem Ekzem oder erleben Rückfälle.

Zoom (26KB)
 
Zoom (24KB)
 
Zoom (26KB)
 
Zoom (24KB)
 
 

Klinisches Bild:

Akute Hautveränderungen zeigen sich als stark juckende erythematöse Papeln und Bläschen, die zu Schuppung und Krustenbildung führen. Subakute Hautveränderungen sind durch erythematöse Papeln und Plaques, Schuppung und Exkoriationen charakterisiert. Für chronische Hautveränderungen typisch sind hyperkeratotische Plaques, Papeln und Lichenifikation. Chronisch-rezidivierende Hautveränderungen können zu postinflammatorischen Hypo- oder Hyperpigmentierungen führen.
Starker Juckreiz und Hauttrockenheit sind Kennzeichen für das atopische Ekzem. Weitere assoziierte klinische Merkmale sind Keratosis pilaris (Hornpfröpfe in Haarfollikelöffnungen), palmoplantare Hyperlinearität, Pityriasis alba (hypopigmentierte, fein schuppende Flecken), und die doppelte Lidfalte (Dennie-Morgan-Falte).

Verteilung:

Bei Säuglingen manifestiert sich die Erkrankung häufig im 3. Lebensmonat und führt zu akuten, meist nässenden Hautveränderungen im Gesicht, am behaarten Kopf und an den Streckseiten der Extremitäten. Bei Kindern treten die Hautveränderungen in ähnlicher Verteilung wie bei Erwachsenen auf, und zeigen sich meist in den Beugefalten und am Hals. Typisch für die Verteilung bei Erwachsenen ist der Befall der großen Beugen, der Hände und/ oder Füße und der Periorbitalregion, wobei aber auch Kopf und Hals manchmal betroffen sind. In schweren Fällen kann ein flächenhafter Befall der Haut bis hin zu einer generalisierten Erythrodermie auftreten.

Diagnose:

Die Diagnosestellung beruht hauptsächlich auf dem klinischen Erscheinungsbild sowie der Eigen- und Familienanamnese und dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Diagnostische Kriterien wurden 1980 von Hanifin und Rajka publiziert und auch von der American Academy of Dermatology vorgeschlagen.
Eine Erhöhung des Gesamt- oder Allergen-spezifischen IgEs tritt bei 70 – 80 % aller an atopischem Ekzem Erkrankten auf und bestätigt die Diagnose.

Differentialdiagnosen:

Andere ekzematöse Erkrankungen wie seborrhoisches Ekzem, allergisches oder irritatives Kontaktekzem, nummuläres Ekzem, asteatotisches Ekzem und Lichen simplex chronicus müssen ausgeschlossen werden. Weitere wichtige Differentialdiagnosen sind palmoplantare Psoriasis (bei Befall von Handinnenflächen und Fusssohlen), Scabies bei Kindern und kutanes T-Zell-Lymphom bei Erwachsenen. Weitere infektiöse Hauterkrankungen wie Mykosen sowie primäre Immundefizienzsyndrome wie das Wiskott-Aldrich-Syndrom, die schwere kombinierte Immundefizienz (SCID) und das DiGeorge-Syndrom sind ebenfalls mögliche Differentialdiagnosen. Genetische Erkrankungen (Ektodermale Dysplasie, Netherton-Syndrom, Phenylketonurie, Ataxia teleangiectatica, Hartnup-Syndrom), immunologische Erkrankungen (Dermatomyositis, Dermatitis herpetiformis Duhring) und maligne Erkrankungen außer T-Zell-Lymphomen (z.B. Langerhans-Zell-Histiozytose) müssen gleichfalls in Betracht gezogen werden.



DermIS.net Uni Heidelberg