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Exogene Faktoren - Irritantien:

Irritantien sind hautschädigende chemische oder physikalische Substanzen mit einem direkten zytotoxischen Effekt nach einfachem oder wiederholtem Kontakt. Sie verursachen eine nicht-immunologische Entzündungsreaktion, das sogenannte irritative Kontaktekzem. Irritative Kontaktekzeme sind die häufigsten berufsbedingten Hauterkrankungen. Sie treten an den exponierten Hautarealen auf, dies sind bevorzugt die Hände.
Das Stratum corneum ist die entscheidende Penetrationsbarriere der Haut. Von irritativen Kontaktekzemen sind besonders häufig Menschen mit einem dünnen, permeablen Stratum corneum betroffen. Deshalb ist z.B. die dünne Gesichtshaut oder die Haut im Nacken empfindlicher als die Haut an Händen oder Füßen. Irritantien lösen Oberflächenlipide aus der Hornschicht, denaturieren Keratine der Epidermis oder schädigen Zellmembrane. Sie können auch zytotoxisch wirken oder zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie z.B. Zytokinen führen. Das irritative Kontaktekzem scheint eine sehr komplexe Reaktion zu sein, auch wenn die Pathogenese bisher nur unvollständig geklärt ist.

Man unterscheidet zwei Hauptformen des irritativen Kontaktekzems: das akute und das kumulativ-toxische.

Akutes Irritatives Kontaktekzem:
Der Kontakt zu einem potenten Irritans wie beispielsweise einer Säure oder Base kann eine akute Dermatitis verursachen. Stark schädigende Substanzen können sogar Verätzungen auslösen. Typische Irritantien sind beispielsweise Natrium- und Kaliumlaugen

Kumulativ-toxisches Kontaktekzem:
Das Ausmaß kumulativ-toxischer Kontaktekzem hängt von mehreren endogenen und exogenen Faktoren ab. Meistens werden sie durch wiederholten Kontakt zu milden Irritantien wie Seife, Wasser, Reinigungsmitteln, Zement, Metallsalzen, phenolhaltigen Lösungsmitteln usw. ausgelöst. Einzelne kurze Expositionen sind unterhalb einer schädigenden Schwelle und verursachen keine Hautveränderungen. Erst der wiederholte Kontakt löst Ekzeme aus. Weitere die Ekzembildung begünstigende Faktoren sind Hitze oder Kälte, Okklusion oder Feuchtigkeit. Im Winter ist die Haut anfälliger als im Sommer. Oft schädigen mehrere Faktoren die Haut gleichzeitig. Der stärkste endogene Co-Faktor ist eine atopische Diathese. Menschen mit einer atopischen Dermatitis sind anfälliger für Irritantien und die daraus resultierenden Ekzeme. Sie sollten bei der Berufswahl darauf achten, dass sie Berufe mit häufigem Kontakt zu Irritantien meiden.



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